Im Herzen von Reykjavik

Bevor ich loslege sage ich nur eins: Eins! Und es gibt viel zu berichten, von Geisterwohnungen, Blaulicht und Sonnenschein.

Nun wohne ich in 101, bekannt durch den gleichnamigen Film, direkt in der City und Altstadt von Reykjavik, nachdem ich meine alte Wohnung verlassen hatte. Neben diesem wunderbaren Blick auf die Hallgrims Kirche




- das ist wie ein Blick auf den Dom-, den ich erst am Ende meines kurzen Aufenthaltes bemerkte, stellten sich mir noch mehrere Fragen zu dieser doch recht sonderbar gewordenen Wohnung. So waren überall, selbst am Kühlschrank, Bilder einer Person, sowie Traueranzeigen. Ist schon seltsam, die Bude so einzurichten. Wie sich nun herausstellte, war dies der Sohn der Besitzer, der sich umgebracht hatte. Auf jeden Fall bin ich jetzt froh, aus dieser „Geisterwohnung“ raus zu sein und in meiner neuen Dachstube zu hausen. Die ist zwar etwas kleiner, hat dafür aber einen super schönen Blick auf die Berge und das Meer.







Nun zu Reykjavik. Auf der Suche nach den heißen Quellen stieß ich als erstes auf die Perle, die hoch oben über der Stadt erstrahlt. Hier wird in den Tanks das warme Wasser gespeichert um es dann bei Bedarf einfach laufen zu lassen. Ihr kennt das ja, das ist kein Problem, schließlich geht ja abwärts. Doch an irgendetwas erinnerte mich dieses Bauwerk...



Aber ich komm nicht drauf. Wenn einer von Euch eine Idee hat, nur zu, her damit. Direkt neben dem Wasserspeicher habe ich auch mein erstes Mal gehabt. Ein Gysi in voller Aktion:




Ach was n Quatsch, natürlich meinte ich einen Geysir, da ist er jetzt aber:



Eine Gemeinsamkeit haben die Beiden aber neben der Namensähnlichkeit. Beide sind links. Der Gregor ja sowieso und unser Freund in Reykjavik weil er mich glauben ließ, er sei echt. War er aber nicht. Er war ein künstliches Geschöpf des großen Erbauers, der auch die Perle schuf. Ob beide spritzig sind, will ich Euch überlassen, bei dem einen sieht man es ja auf dem Bild

Um Euch einen besseren Eindruck von der Stadt geben zu können, hier einige Panoramaaufnahmen.



Und so sieht es im Osten aus



Wie der geneigte Betrachter sicherlich festgestellt hat, handelt es sich hierbei um Aufnahmen, die ein sehr schönes Wetter vermuten lassen. Dazu kann ich nur sagen: Stimmt! Doch am nächsten Tag hat es hier geschneit und alles war kurzzeitig in ein weißes Kleid gehüllt. Die Pracht hielt freilich nicht lang, dank der beheizten Straßen und Bürgersteige. Glatteis ist hier also trotz des öfter auch mal als kalt zu bezeichnenden Klimas ein Fremdwort, zumindest in der City. Jedoch möchte ich mich dem berühmten deutschen Sprichwort anschließen- „Der Mix macht´s“. So wird es auch wettertechnisch hier kurz unterhalb des Polarkreises nie langweilig.

Nun weiter im touristischen Programm und somit zu mehr Bildern und weniger Text, quasi dem besten der 80er, 90er und von heute. Neben der Hallgrimskirche,



der ihr auch die Panoramabilder zu verdanken habt, gibt es auch die burgholde ;-), kleiner Familienwitz, Landakotskirkja, die für die katholische Minderheit (knapp 2%) erbaut wurde und Tag und Nacht eine gute Figur macht




Man bemerkte auch sehr stark in der Berichterstattung zum Sterben des Papstes, dass es wenig Katholiken zu geben scheint. So war der „Leidensweg“ hier kaum ein Thema und nur eine kleine Meldung in den Zeitungen wert.

Doch weiter bei unserem kleinen Rundgang. Der kleine Tjörnin, so heißt der Stadtsee, dient Sportschülerinnen als Sportplatz -dazu im Sportspezial später mehr- und den Politikern zum Debattieren. So wurde das Rathaus allem Widerstand zum Trotz direkt in den See gebaut, wie man am Bild links erkennen kann, also ich sehe es zumindest



Am Ende des kleinen Stadtrundgangs sah ich nun einen alten Mann in der Eingangstür einer Bank liegen. „Geht mir auch so“, dachte ich, „wenn ich meine Kontoauszüge betrachte“. Sicherheitshalber fragte ich, ob alles OK sei und es stellte sich doch tatsächlich heraus, dass es nichts mit der Bank zu tun hat, sondern dass er sich schlecht fühlt und umgekippt sei und jetzt nicht mehr hoch kommt. Na, man gut das ich gefragt habe. Also Rettungswagen (RTW) gerufen, geht wie in Deutschland 112, abgewartet und mit dem guten Mann zwar nicht Tee getrunken, dafür beruhigend gesprochen. Und dann kamen sie auch. Alle guten Dinge scheinen auch in Island drei zu sein, so kamen gleich zwei RTWs und die Polizei. Das es etwas länger gedauert hat darf einen nicht verwundern, wenn man bedenkt, wo die RTWs herkamen.



Damit es nicht zuviel wird, geht es nächstes Mal weiter mit dem Goethe-Zentrum und meiner Arbeit, dem Sportspezial und zwei wirklich dicken Dingern