Von Menschen auf der Lauga und Wa(h)len
Ihr hattet durchaus recht mit der Bemerkung, wo denn die Menschen seien, daher zeige ich Euch jetzt mal die Laugavegur, übrigens au spricht sich oij und u wie ü aus, wie sie tagsüber mit Menschen besiedelt ist, die die Sonne genießen.
Ein wenig weiter bin ich auch mit dem Geheimnis, warum die Leute mit ihren dicken Autos die Laugavegur immer wieder entlangcruisen. Da man in den meisten Clubs erst mit 22 Jahren Eintritt gewährt bekommt, den Führerschein jedoch schon mit 17, nutzt man die Strasse quasi als Laufsteg, um sich zu präsentieren und beim jeweils anderen Geschlecht zu landen. Hier habe ich schon alles gesehen, von Bräuten, die in einem Jeep lässig oben auf dem Dach saßen bis hin zu von allen Seiten beleuchteten Autos, die die Farbe wechselten wie Boris Becker die Freundin. Doch Ende Mai trifft man hier sehr oft wunderliche Gestalten.
Jeder, der etwas zu Feiern hat, sei es ein Geburtstag, ein Junggesellen-Abschied oder eben wie oben, der letzte Schultag, lässt sich hier blicken und alle an den Freuden teilnehmen. In Island ist es üblich, dass am letzten Schultag den Lehrern kleine, eher ironische Geschenke gemacht und vor dem Schulgebäude überreicht werden,
um dann bunt, zum größten Teil jedoch blau, durch die Stadt zu ziehen. Einen Abi-Streich gibt es in diesem Sinne nicht, man feiert sich eher selbst.
Um die Akademikerschwemme in den Griff zu bekommen, greift die isländische Regierung zu sehr unkonventionellen Mitteln. Unmittelbar nach der Reifeprüfung werden diese armen Seelen in Container verladen
um sie anschließend mitten im Hochgebirge auszusetzen und ihrem Schicksal zu überlassen
Die Jungs scheinen sich über den Ernst der Lage noch nicht voll im Klaren zu sein und gehen ihrem Untergang mit wehenden Fahnen entgegen.
Ganz im Gegensatz zu diesen Damen, die sich anscheinend wieder voll auf ihr Gefühl verlassen können.
Aber natürlich geht auch diese letzte Fahrt durch den Laugavegur.
Und hat dann doch ein Happy End, denn ein jeder hat den Weg zurück nach Reykjavik geschafft. Die Mädels bleiben vernünftigerweise beim Bier,
während es die Jungs zum Kaffee zog
wenn es sie überhaupt noch zog.
Der Hafen von Reykjavik ist ein kleiner, vor allem auf Fischfang ausgelegter Anlaufpunkt. Letzte Woche hatte sich sogar ein Buckelwal in das Hafenbecken verschwommen.
Und wenn ein Boot mal defekt ist, wird es direkt hier vor Ort repariert, damit es bald wieder raus fahren kann, um Geld einzufahren.
Noch ein kleiner Eindruck von der Industrieanlage
Leider ist hier nicht nur der Fischfang, gegen den im Grunde ja nichts einzuwenden ist, sondern auch der auf im Wasser lebende Säugetiere sehr beliebt. In Island gibt es noch vier Walfangboote, die „natürlich“ nur aus „wissenschaftlichen Zwecken“ jagen gehen. Rund 50% des Walfleisches wird nach Japan geliefert, man kann also auch nicht von einer traditionellen Kultur sprechen, da ansonsten das Fleisch eher in Island selbst verkauft würde. Ob das Fleisch auch aus wissenschaftlichen Gründen nach Japan verkauft wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jedoch macht auch hier der Tourismus Hoffnung, so stehen direkt neben den vier Walfangbooten links auch die Walschauboote, die mehr und mehr zu einer wichtigen touristischen Einnahmequelle werden. Wer den Wal hat, sollten ihn auch nutzen, so wie auch ich, der natürlich NRW nicht einfach seinem Schicksal überlassen wird.
Eine große Wahl hat man ja nicht, so habe ich schmerzlich „Die Partei“ meiner Freunde von der „Titanic“ vermisst, aber nichts desto trotz das Kreuz an der richtigen Stelle gemacht
und dann in die eigens aufgestellte Wahlurne geschmissen. Da bin ich aber gespannt, wann die Urne geleert bzw. abgeholt wird.
Eins will ich aber noch sagen: Wählen gehen!!! 70% Wahlbeteiligung soll ja wohl drin sein.
Während hier die Sonne bei angenehm frischen 5 Grad scheint – bei euch sind es wohl am Montag schwitzige 30 Grad – werden die Abende immer länger. Von Tag zu Tag scheint die Sonne jetzt 10 Minuten länger und beschert einem wunderbare Sonnenuntergänge, die auch in der Südsee nicht schöner sein könnten.
Selbst nachts um Mitternacht ist es jetzt noch relativ hell. Am Horizont sieht man immer ein blaues Leuchten
Jedoch bedeutet dies auch, dass die Nordlichter nicht mehr zu sehen sind und sich in die Sommerpause verabschieden. Kurz zeigten sie sich noch mal über meiner Küche.
Nun gibt’s hier auch mal etwas zum Selbermachen. Diese Karte zeigt meine erkundeten Länder. Magere sieben Prozent. Nun könnt ihr ja mal sehen, auf wie viel Prozent ihr so kommt. Ich denke, es gilt jedes Land, in das man mal seine Füße gestellt hat. Überflogen gilt also nicht. Und, wer hat schon 20%? Es wird ja wohl den ein oder anderen Hardy Krüger unter euch geben, zumindest einen Junior!!
Hier könnt Ihr selber eure Weltenbummler-Erfahrung ansehen!
3 Comments:
Hey Kristian (Du Weltenbummler-Proll),
wie geht es Dir!? Isset kalt und dunkel!? Hier in Bonn bei Deutschland wird es wohl ab morgen wieder schöner. Hatten ja jetzt fast zwei straffe Wochen lang Regen! Das Wetter war echt für den A!
Wann kommt ein neuer Artikel? Macht doch so nen Spaß die zu lesen ...!
Es grüßt ein Meurers.
P.S.: Paß' auf Dich auf!
Kris,
wieder mal eine Freude, Deine Bilder anzusehen und Deine Texte zu lesen... Was würde ich für einen solchen Sonnenuntergang an Deiner Seite geben :-)
Ich hoffe, Du hast Dein Wahl-Kreuzchen an der richtigen Stelle gemacht!
Und übrigens kann ich mich mit dem "Weltenbummler-Proll" nur anschließen. Ich bin gerade mal auf 9 % gekommen! Und da dachte ich mal, ich hätte schon was gesehen von der Welt. Ja sowas!
Aus dem ab und zu sonnigen - aber meisten zu kalten - Frankfurt ein dicker Kuß. Hmmmschmatz....
- Nina -
Hi Kristian!
Das ist hervorragend,informativ, einfach Brilliant!.
Bis nachher, Harpa
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